COVID-19 und Diabetes

Gerade in Zeiten wie diesen sind Diabetiker beunruhigt, ob sie ein erhöhtes Risiko haben an COVID-19 zu erkranken und wie sie sich derzeit am besten verhalten sollen.

Generell stimmt es, dass Diabetiker insgesamt ein erhöhtes Infektionsrisiko haben und dass jede Art von Infektion für das Diabetes-Management eine Herausforderung darstellen kann. Es ist aber derzeit nicht beweisen, ob Diabetiker gegenüber COVID-19 ein erhöhtes Risiko einer Infektion haben und ob es z.B. Unterschiede zwischen Typ-1 und Typ-2 Diabetikern gibt.

Für die derzeitige Situation gilt für Diabetiker wie für die gesamte Bevölkerung, die bekannten Maßnahmen umzusetzen, insbesondere soziale Distanz einzuhalten, regelmäßiges korrektes Händewaschen, Niesen und Husten in die Armbeuge etc. Sicherlich macht es Sinn genügend Diabetes-Medikamente und Insulin zu Hause zu haben, um zu viele unnötige Wege zur Apotheke zu vermeiden. Dennoch besteht derzeit kein Lieferengpass für z.B. Insulin in Europa, weshalb von einem Hamsterverhalten diesbezüglich abzuraten ist.

Wir wissen, dass eine optimale Einstellung des Blutzuckers generell die beste Maßnahme ist, um das eigene Immunsystem so gut wie möglich arbeiten zu lassen. Deshalb sollten die individuellen Therapieziele, die mit dem betreuenden Arzt festgelegt worden sind, unbedingt weiterhin eingehalten werden. Nähere Infos, auch bezüglich der aktuellen medikamentösen Versorgung, finden Sie auf der Homepage der Österreichischen Diabetes Gesellschaft: https://www.oedg.at/aktuelles.html

Ebenso ist es wichtig, nicht alle mögliche medizinische Informationen, die derzeit auf sozialen Netzen und im Internet zu finden sind und nicht von professionellen autorisierten Experten herausgegeben werden, zu viel Beachtung zu schenken. So gab es etwa Informationen, dass die Therapie mit gewissen Blutdruck-Medikamenten (ACE-Hemmer oder Sartane) vielleicht das COVID-19 Infektionsrisiko steigern könnte: dies ist jedoch wissenschaftlich unbegründet und viele wissenschaftliche Gesellschaften haben weltweit dementsprechend dazu aufgefordert, die Therapie mit dieser Medikamentenklasse nicht zu ändern oder gar abzusetzen (siehe auch Statement der Österreichischen Gesellschaft für Nephrologie: https://www.nephrologie.at/keine-beendigung-der-therapie-mit-ace-hemmern-oder-sartanen/)

Gegenwärtig ist es vielmehr wichtig, ruhig, besonnen und umsichtig mit sich und seinen Mitmenschen umzugehen und klarerweise auch mit seinem eigenen Diabetes.

Sollten Sie tatsächlich akut an Fieber und/oder Atemweg-Symptomen leiden und/oder sich die Blutzuckerwerte drastisch und nicht nachvollziehbar ändern, nehmen Sie umgehend Kontakt mit ihrem betreuenden Arzt oder Zentrum auf!

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